#Maestras – Unsere Patinnen | Teil 2

Claudia Kleinert, Dr. Heike Otto, Prof. Dr. Susanne Weissmann, Regine Stachelhaus, Prof. Dr. Luise Pusch

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    Claudia Kleinert | Fernsehmoderatorin
    © Foto: Stephan Pick
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    Dr. Heike Otto | Generaldirektion Kulturelles Erbe in Rheinland-Pfalz
    © Foto: Morgen dankbar
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    Prof. Dr. Susanne Weissman | Präsidentin der Hochschule Mainz und Sprecherin der Landespräsident:innenkonferenz in Rheinland-Pfalz
    © Foto: Katharina Dubno
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    Regine Stachelhaus | Juristin, Managerin und ehemalige Geschäftsführerin von UNICEF Deutschland
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    Prof. Dr. Luise Pusch | Sprachwissenschaftlerin
    © Foto: Manuela Tessaro

Wir stellen Euch weitere Patinnen vor, die uns im Rahmen der Ausstellung MAESTRAS mit ihrem persönlichen Statement zu dem in vielen Bereichen noch immer unabgeschlossenen Thema der Gleichberechtigung Ihre Stimme abgegeben haben.

Ermutigende Stimmen

 

In der Ausstellung „Maestras“ zeigen wir 68 Werke ausschließlich aus der Hand von Frauen. Diese Künstlerinnen waren ihrer Zeit voraus und erkämpften sich ihren eigenen Weg in einer männerdominierten Gesellschaft. In allen Epochen waren Künstlerinnen aktiv, dennoch blieb ihr Wirken über viele Jahrhunderte unsichtbar. Erst heute beginnen wir ihre Geschichte neu zu schreiben.

 

Trotz der nominellen Gleichberechtigung der Geschlechter ist auch heute in vielen gesellschaftlichen Feldern noch ein Ungleichgewicht vorhanden. In der globalen Dimension benötigen zahlreiche Mädchen und Frauen aktuell Solidarität.

 

#MAESTRAS – Wir haben ermutigende Stimmen von Patinnen gesammelt, die mit Ausdauer und Enthusiasmus einen Weg verfolgt haben, der früher für Frauen undenkbar war. Bewusst haben wir Frauen aus vielen Berufsfeldern eingeladen, die dem in vielen Bereichen noch immer unabgeschlossenen Thema der Gleichberechtigung Ihre Stimme geben!

Jede Patin hat zu unseren Themen ihr persönliches Statement abgegeben. Wir stellen Sie Euch während der Ausstellungszeit in regelmäßigen Beiträgen vor.

Unsere Patinnen:

Claudia Kleinert | Fernsehmoderatorin © Foto: Stephan Pick
Claudia Kleinert

"Chancengleichheit bedeutet für eine aufgeklärte Gesellschaft das Recht auf gleiche Lebenschancen."

Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einzusetzen, heißt für mich nicht nur eine berufliche Verantwortung, sondern eine persönliche Verpflichtung. Als TV-bekannte Frau strebe ich danach, nicht nur die Wetterphänomene, sondern auch die Wahrnehmung und Akzeptanz von Frauen in wissenschaftlichen Berufen und auch hinter und vor der Kamera zu verändern, um eine inklusivere und vielfältigere Zukunft für die nächste Generation von Medien-wirksamen Frauen zu schaffen."

Diese Frau hat Geschichte geschrieben: Deborah Parker

Ein Slogan, der zur Chancengleichheit aufriefe, wäre für mich: Chancengleichheit bedeutet für eine aufgeklärte Gesellschaft das Recht auf gleiche Lebenschancen.

 

Ein aussagekräftiger Satz zu meiner Biografie: Denke ich an mein Leben, fällt mir sofort der Spruch ein: "Es gibt keine Schwierigkeiten, nur Herausforderungen."

 

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Dr. Heike Otto | Generaldirektion Kulturelles Erbe in Rheinland-Pfalz © Foto: Morgen dankbar
Dr. Heike Otto

"GLEICH geht es uns besser!"

Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einzusetzen, heißt für mich jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter mit gleichem Wert zu behandeln und ihnen die gleiche Wertschätzung für gleiche Leistung, egal ob Frau oder Mann, entgegen zu bringen.

 

Diese Frau hat Geschichte geschrieben: Marie Curie mit Ihrem Spruch „Träume Dir Dein Leben schön und mach aus diesen Träumen eine Realität“.

 

Ein Slogan, der zur Chancengleichheit aufriefe, wäre für mich: GLEICH geht es uns besser!

 

Zur Person:
Von der Direktionsassistentin im Römisch-Germanischen Museum zur Leitung der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Rheinland-Pfalz.

 

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Prof. Dr. Susanne Weissman | Präsidentin der Hochschule Mainz und Sprecherin der Landespräsident:innenkonferenz in Rheinland-Pfalz © Foto: Katharina Dubno
Prof. Dr. Susanne Weissman

"Frauen brauchen keine besondere Förderung, sondern faire Chancen."

Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einsetzen, heißt für mich Frauen in jeder Lebensphase Chancen in verantwortlichen Positionen zu geben.

Diese Frau hat für mich Geschichte geschrieben: Neben so vielen anderen Frauen: Rosa Luxemburg, die sich gegen viele Widerstände behauptet hat und dabei immer Humanistin blieb.

Ein Slogan, der zur Chancengleichheit aufriefe, wäre für mich: "Frauen brauchen keine besondere Förderung, sondern faire Chancen."

 

Zur Person:

Zu meiner Biografie: Ich hatte das Glück, Bildungschancen wahrnehmen, meinen Wunschberuf als Psychologin verwirklichen und Familie und Beruf verbinden zu können.

Wenn es mehr faktenbasiert sein sollen: nach zwölf Jahren als Vizepräsidentin an der Ohm Hochschule Nürnberg bin ich seit 2020 Präsidentin der Hochschule Mainz und Sprecherin der Landespräsident:innenkonferenz in Rheinland-Pfalz.

 

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Regine Stachelhaus | Juristin, Managerin und ehemalige Geschäftsführerin von UNICEF Deutschland
Regine Stachelhaus

"... Unsere Gesellschaft hat viele Aspekte von Gleichberechtigung im Blick und arbeitet weiter an Fortschritten, aber am Ziel sind wir noch lange nicht – ein Stichwort ist der noch immer bestehende „Gender-Pay-Gap“, ..."

Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einzusetzen, heißt für mich buchstäblich die Rechte aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen zu achten. Mir war es ungeachtet des Geschlechts und alter Traditionen sehr wichtig, alle zu unterstützen und zu fördern. Zur konkreten Verbesserung der Karrierechancen von Frauen gehörten für mich auch die öffentliche Befürwortung einer freiwilligen Frauenquote in Konzernen, als diese vor fast 15 Jahren erstmals breit diskutiert wurde, und die Forderung nach mehr Kita-Plätzen.

Als Führungskraft hatte ich das große Glück, Gleichberechtigung persönlich vorleben zu können – und das schon Mitte der 1980er Jahre. Mein Mann betreute zuhause liebevoll unseren Sohn, während ich mich beruflich weiterentwickelte. Heute ist unser Familienmodell erfreulicherweise nicht mehr die Ausnahme. Viele Männer bringen sich begeistert in die Kindererziehung und den Haushalt ein.

Unsere Gesellschaft hat viele Aspekte von Gleichberechtigung im Blick und arbeitet weiter an Fortschritten, aber am Ziel sind wir noch lange nicht – ein Stichwort ist der noch immer bestehende „Gender-Pay-Gap“, also der Gehaltsrückstand von Frauen trotz gleicher Berufserfahrung.


Diese Frau hat für mich Geschichte geschrieben: Die Antwort fällt mir als ehemalige Geschäftsführerin von UNICEF Deutschland nicht schwer:  Eleanor Roosevelt. Nach dem Tod ihres Ehemannes, Präsident Franklin D. Roosevelt, und wenige Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie US-Botschafterin bei den neu gegründeten Vereinten Nationen und eine der beiden Vorsitzenden des UN-Menschenrechtsausschusses.

Das Werk des Ausschusses, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, wurde 1948 von der UN-Vollversammlung angenommen. Roosevelts Arbeit prägte auch die 1989 in Kraft getretene UN-Kinderrechtskonvention. Schon 1950 bezeichnete sie die Vereinten Nationen als „Versprechen an die Jugend“, die Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.


Ein Slogan, der zur Chancengleichheit aufriefe, wäre für mich: – in Anlehnung an ein Zitat, das der Naturwissenschaftlerin Marie Curie zugeschrieben wird:

"Schmiede große Träume und lasse dich nicht aufhalten, diese Wirklichkeit werden zu lassen!"

 

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Prof. Dr. Luise Pusch | Sprachwissenschaftlerin © Foto: Manuela Tessaro
Prof. Dr. Luise Pusch

"Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einzusetzen, heißt für mich, Frauen in der Sprache und Kultur, besonders der Gedenkkultur, sichtbar zu machen."

Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einzusetzen, heißt für mich, Sich in meinem Beruf für Gleichberechtigung einzusetzen, heißt für mich, Frauen in der Sprache und Kultur, besonders der Gedenkkultur, sichtbar zu machen.

Diese Frau hat für mich Geschichte geschrieben: Rachel Carson (1907-1964), die "Mutter der Umweltbewegung".

“Die Macht ihres Wissens und die Schönheit ihrer Sprache machten sie zu einer der einflussreichsten Frauen unserer Zeit” (New York Times, 1964). Ohne ihr Buch "Der stumme Frühling" wäre die Umweltbewegung erst viel später oder überhaupt nicht entstanden. (Al Gore)



Ein Slogan, der zur Chancengleichheit aufriefe, wäre für mich: "Wenn Sie die Menschheit nach vorne bringen wollen, stärken Sie die Frauen!" (Melinda French Gates)

 

Zur Person:

Ich bin Sprachwissenschaftlerin und habe mit der Dauerbrennerin "Das Deutsche als Männersprache" (1984; 15. Auflage 2023) die Feministische Linguistik in Deutschland mitbegründet. Die umstrittene "Genderpause" habe ich in den 1980-er Jahren erfunden, allerdings als lautliche Entsprechung des Binnen-Is.

 

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#Maestras – Unsere Patinnen

#Maestras – Unsere Patinnen | Teil 1
Malu Dreyer, Petra Gerster, Sr. Philippa Rath, Prof. Antje Boetius, Andrea Rygg Karberg

Infos zu Ausstellung

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